Mehr Datensicherheit für Ihr Smartphone

Datenspionage, Hackerangriffe, digitale Lösegelderpressung: Neben stationären Computern werden auch mobile Geräte wie Smartphones und Tablets zum Angriffsziel für Cyperkriminelle. Viele Smartphone-Nutzer machen es dabei Hackern sträflich leicht, ihre Daten auszuspionieren. Dabei können Sie Ihre privaten Daten und Ihre Kommunikation schon mit einfachen Tricks schützen.

Richten Sie einen persönlichen Sperrcode ein

PIN-CodeHundertprozentige Sicherheit gibt es natürlich nicht – das gilt für alle Geräte, über die Menschen miteinander kommunizieren. Durch keine Maßnahme lässt sich komplett ausschließen, dass sich Dritte unbefugt in die Kommunikation einklinken und Daten ausspähen. Einige Tipps helfen jedoch dabei, das Smartphone wesentlich sicherer zu machen.

Als ganz grundlegende Sicherheitsmaßnahme sollten Sie Ihr Smartphone mit einer selbstgewählten PIN und einem möglichst komplexen Sperrcode schützen. Das klingt selbstverständlich, wird von vielen Smartphone-Besitzern aber immer noch vernachlässigt. PIN und Sperrcode ändern können Sie über das Menü „Einstellungen“ – „Sicherheit“ – „SIM-PIN-Funktion“.

Bei einigen Smartphones wie dem iPhone gibt es auch anderweitige Zugriffssicherungssysteme wie beispielsweise den Fingerabdruck – auch Touch ID genannt. Damit erschweren Sie Dritten ebenfalls den Zugriff auf Ihr Smartphone, allerdings geben Sie auch Ihre biometrischen Daten in die Hände eines US-amerikanischen Unternehmens. Apple selbst betont zwar, die Daten würden nicht online gespeichert und ausschließlich zur Entsperrung des Geräts verwendet, aber die NSA-Ausspähaffäre sollte uns diesbezüglich vielleicht ein wenig sensibilisiert haben.

Updates und Virenscanner: Der Basisschutz für Ihr Smartphone

Datensicherheit beginnt mit einem Basisschutz des Betriebssystems. Ihr Smartphone sollten Sie dabei nicht anders behandeln als Ihren Computer: Stellen Sie sicher, dass alle internen Schutzfunktionen des Betriebssystems aktiviert sind, spielen Sie regelmäßig Sicherheits-Updates des Betriebssystems auf, ebenso Updates für installierte Programme. Diese Updates schließen vorhandene, bekannte Sicherheitslücken und machen Ihr Smartphone dadurch weniger verwundbar. Installieren Sie auch auf Ihrem Smartphone eine Anti-Viren-App und lassen Sie diese das System regelmäßig auf Schädlinge überprüfen. Praktisch sind Anti-Viren-Apps mit Ortungsfunktion, die den Standort des Handys anzeigen, wenn es Ihnen abhanden gekommen ist oder geklaut wurde. Für Android-Smartphones gibt es beispielsweise das Programm Avira Antivirus Security zum kostenfreien Download.

Virenscanner Smartphone

Falls das Smartphone abhanden kommt

Fertigen Sie regelmäßige Backups der Dateien an, die Sie auf dem Smartphone gespeichert haben. Das bewahrt Sie vor ärgerlichem Datenverlust. Wird das Handy geklaut oder ist auf sonstige Weise verlustig gegangen, lassen Sie sofort die SIM-Karte sperren – somit vermeiden Sie eventuell hohe Folgekosten, die durch eine unbefugt Nutzung Ihres Smartphones durch Dirre entstehen könnten. Die Informationen dazu finden Sie meist direkt auf der Internetseite Ihres Mobilfunkanbieters.

Einige Hersteller bieten an, das Gerät aus der Ferne auf die Betriebseinstellungen zurückzusetzen oder ganz zu sperren. So können Unbefugte weniger Schaden anrichten und nicht auf ihre persönlichen Daten zugreifen. Auch Ortungen Ihres Smartphones über den integrierten GPS-Sensor sind möglich.

Bei Apple funktioniert dies unter anderem über die iCloud sowie die herstellereigene Applikation „iPhone-Suche„. Damit können Sie bei Diebstahl oder Verlust Ihr Smartphone bequem online orten und auch fernlöschen oder fernsperren. Wichtig ist nur, dass Sie diese Funktion direkt aktivieren, denn wenn das Smartphone erst einmal abhanden gekommen ist und die Funktion nicht aktiviert wurde, nützt Ihnen das leider auch nichts mehr.

Auch bei Google gibt es eine solche Ortungslösung namens „Google Geräte Manager“ – bitte beachten: Um den Link aufzurufen benötigen Sie einen Google Account und müssen eingeloggt sein.

Verschlüsselte Verbindungen nutzen

Mit Smartphones können Sie bequem mobil im Internet unterwegs sein, über Bluetooth, Near Field Communication (NFC) und Infrarot kommunizieren die Mobiltelefone zudem kabellos mit vielen anderen Geräten. Funkt das Smartphone allerdings dauernd oder ist ständig online, steigt auch die Gefahr, sich Schadsoftware einzufangen. Benötigen Sie WLAN, Bluetooth und die anderen Kommunikationsformen daher nicht, schalten Sie diese ab. Darüber hinaus sollten Sie den WLAN-Zugang verschlüsseln, nutzen Sie dafür den aktuellen Standard WPA2.

Öffentliche WLAN-Netze machen es Kriminellen besonders leicht, unverschlüsselt versendete Daten auszuspähen. Gehen Sie über öffentliche Hotspots online, sollten Sie auf die Verwendung von Diensten, die Daten unverschlüsselt versenden, verzichten. Alternativ nutzen Sie einen VPN-Dienst (Virtual Private Network): Dieser verschleiert die IP-Adresse des Gerätes und erlaubt das anonyme Surfen.

Unsichere Apps

Apps bringen nicht nur Spaß, sondern manchmal auch unerwünschte Schadprogramme mit. Laden Sie Apps daher überlegt herunter: Nutzen Sie zum Download nur vertrauenswürdige Quellen wie die offiziellen App-Stores, etwa Apples App-Store oder Googles Play-Store.

sicherer Messenger Threema

Auch Apps aus sicheren Quellen, die keine Schadsoftware mitbringen, bieten Angriffsfläche. Viele Apps lesen mehr Daten aus, als sie zum Funktionieren benötigen, und senden diese an den Hersteller. Der kann damit Werbeprofile des jeweiligen Nutzers erstellen. Installieren Sie eine App, achten Sie darauf, welche Daten diese auslesen will. Will eine Taschenlampen-App Zugriff auf die SMS-Funktion, Standortdaten abfragen oder die Gerätenummer des Smartphones wissen? Erlauben Sie ihr den Zugriff auf diese Daten nicht. Denn ganz ehrlich: Wozu benötigt eine Taschenlampe Zugriff auf Ihre Mitteilungen? Mit ein wenig gesundem Menschenverstand können SIe ganz leicht herausfinden, ob die Applikation den Zugriff auf Ihre Daten tatsächlich benötigen wird. Besser Sie verbieten den Zugriff zunächst und aktivieren nur teilweise die Berechtigungen, die tatsächlich für einen reibungslosen Betrieb der App benötigt werden.

Unter Apple iOS können Sie auswählen, welche Zugriffsberechtigungen die App erhalten soll. Unter Android ist das nicht immer möglich; möchten Sie den voreingestellten Datenzugriff nicht akzeptieren, haben Sie oft nur die Wahl, ganz auf die App zu verzichten. Viele beliebte Apps, beispielsweise WhatsApp, versenden Daten zudem unverschlüsselt ins Netz. Doch es gibt Alternativen: Statt über WhatsApp unverschlüsselt zu chatten, können Sie zum Beispiel Threema nutzen oder das Programm ChatSecure installieren, welches die übertragenen Daten erst durch ein Verschleierungsprotokoll schickt, bevor es sie an den Empfänger sendet.

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